Die Gundelrebe gehörte zu den „Gundkräutern“, das bedeutet sie gehörte zu jenen Kräutern, die bei eiternden Geschwüren und schlecht heilenden Wunden hilfreich sind. (Das altgermanische „Gund“ bedeutet Eiter, faulige Flüssigkeit)
Die in der Gundelrebe enthaltenen Gerbstoffe haben die Fähigkeit wundes, schlecht heilendes und auch eiterndes Gewebe wieder zu straffen und zu festigen. Die Gerbstoffe der Lamiaceen besitzen zudem antivirale und antibiotische Eigenschaften und entlasten somit den Stoffwechsel bei Infekten aller Art.
Bei den Germanen galten Heilpflanzen, die in Milch aufgekocht waren als besonders wirksam, diese Ansicht ist bis in unsere Zeit hinein von der Volksheilkunde übernommen worden. Heute weiss man, dass die ätherischen Öle der Gundelrebe sich sehr gut in Fett oder Milch lösen und dadurch eine verbesserte Wirkung bei Schnupfen und Bronchitis besitzen.
Hildegard von Bingen empfahl das Kraut in heißen Umschlagen gegen Ohrenentzündungen und Ohrensausen oder, auf Rücken und Schenkel gelegt, sollte es den Frauen die Geburt erleichtern. In der Volksmedizin verwendet man Gundermann als Tee bei Magenleiden und Durchfall, bei Erkältungen, zum Gurgeln bei Halsschmerzen und als Wundumschlag. Er soll auch bei Blasen-, Milz-, Nieren- und Leberleiden helfen, weswegen man ihn “Steinumwickler” nennt.